Der Telefónica-Konzern will die Übernahme des Mobilfunkanbieters E-Plus bis Mitte des nächsten Jahres realisieren. Nach Angaben eines Firmensprechers verläuft das Geschäft planmäßig. Vor einigen Tagen hat das spanische Unternehmen die Übernahme bei der Brüsseler EU-Kommission angemeldet.
Bundeskartellamt und EU-Kommission ringen um Zuständigkeit
Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge werden die EU-Wettbewerbshüter ihre erste Prüfung bis zum 6. Dezember abgeschlossen haben. Erwartet wird, dass die Kommission zu diesem Termin zwar erste Ergebnisse veröffentlicht, aber eine intensivere Prüfung vornehmen wird. Auch das Bundeskartellamt will über den geplanten Deal entscheiden. Innerhalb von 15 Tagen müssen die deutschen Wettbewerbshüter beantragen, dass in Deutschland über die Übernahme verhandelt wird. Bundeskartellamtspräsident Andreas Mundt betonte, dass Geschäft habe eine große Bedeutung für den deutschen Mobilfunkmarkt und müsse daher auch in Deutschland entschieden werden. Aufgrund der Größe des Deals wäre eigentlich die Brüsseler EU-Kommission für die Prüfung und Genehmigung zuständig.
Neuer Marktführer auf dem deutschen Mobilfunkmarkt
Wird der Deal wie geplant abgesegnet, steigt das spanische Unternehmen Telefónica zum Marktführer des deutschen Mobilfunkmarktes auf. Der Kundenstamm beider Unternehmen beläuft sich gemeinsam auf mehr als 40 Millionen Kunden. Experten erwarten, dass die Übernahme nur unter strengen Auflagen von den Wettbewerbshütern gebilligt wird.
Telefónica erhöht Dividende
Im Zusammenhang mit der Übernahme hat der spanische Telefónica-Konzern seinen Aktionären eine leicht erhöhte Gewinnbeteiligung in Aussicht gestellt. Am vergangenen Donnerstag teilte das Unternehmen mit, der Aktionärsversammlung solle eine Gewinnausschüttung von 525 Millionen Euro vorgeschlagen werden. Eine einzelne Aktie würde eine Dividende von 47 Cent erhalten. Im Vorjahr wurden pro Aktie 45 Cent ausgeschüttet.