EU-Kommission sieht O2- und E-Plus-Zusammenschluss kritisch

Die EU-Kommission hat Bedenken gegen den Zusammenschluss der beiden Mobilfunkanbieter O2 und E-Plus geäußert. Aktuellen Meldungen zufolge sehen die europäischen Wettbewerbshüter Probleme hinsichtlich des Wettbewerbs auf dem deutschen Mobilfunkmarkt.

EU-Kommission will genauer prüfen

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Das Gremium hat eine erweiterte Prüfung angeordnet. Bis zum 14. Mai nächsten Jahres muss eine Entscheidung über die beiden Anbieter erfolgt sein. Verläuft der Zusammenschluss wie geplant, könnte das neue Unternehmen zum führenden Wettbewerber auf dem deutschen Markt avancieren. Bei den Kundenzahlen könnte der bisherige Spitzenreiter, die Deutsche Telekom auf den zweiten Platz verdrängt werden. Beim Umsatz bliebe das Bonner Unternehmen jedoch weiter auf seiner ersten Position.

Das deutsche Bundeskartellamt sah die Zuständigkeit über die Entscheidung bei sich und forderte die EU auf, den Fall zurück nach Deutschland zu überweisen. Dennoch will die EU-Kommission offenbar selbst über den Fall entscheiden. Nach Angaben des Bundeskartellamtschefs Andreas Mundt habe die Kommission nun die zweite Phase der Prüfung eingeleitet. Seiner Ansicht nach sei daher nicht von einer schnellen Genehmigung auszugehen.

Deutsche Monopolkommission sieht Zusammenschluss kritisch

Auch die deutschen Monopolkommission sieht die Fusion kritisch: In einem Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ betonte der Kommissionsvorsitzende Daniel Zimmer, die zunehmende Konzentration auf den Mobilfunkmarkt könnte zu einem nachlassenden Wettbewerb führen. Vor allem wenn die verbleibenden drei Marktführer eine ähnliche Größe und ein ähnliches Angebot hätten. Zimmer schlug vor, die Funkfrequenzen neu aufzuteilen, falls die Kartellwächter die Fusion genehmigten. Damit könnte die Möglichkeit für einen neuen Anbieter auf dem Markt geschaffen werden. Ähnlich verlief die Fusion zwischen Hutchinson und Orange, der Zusammenschluss war unter der Bedingung einer Umverteilung der Frequenzen erfolgt.